Bericht vom Feuerwehrfest Ellmosen

125-Jahrfeier vom 1.7.99 - 5.7.99      
 
 

Ort:    Maschinenhalle beim Bauernschmid (schreibt sich: Wagner, Haus Nr.40)

 

Bad Aibling (uh) - (Bericht aus dem Mangfallboten vom 9.7.1999)

Totenehrung

Mit der Totenehrung am Kriegerdenkmal begann das Festwochenende zum 125jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Ellmosen. Neben dem Festverein nahmen auch die Wehren aus Bad Aibling und Jarezöd sowie die Ellmosener Ortsvereine an der Feierstunde teil Feuerwehrvorstand Sebastian Grünwald erinnerte in seiner kurzen Ansprache an alle Feuerwehrmänner, die in den vergangenen 125 Jahren im Einsatz für ihre Mitmenschen waren. Grünwald verglich dabei die Einsatzbedingungen der damaligen Zeit mit den heutigen Gegebenheiten und kam zu dem Schluß, daß es vor 125 Jahren ungleich schwerer war, einen Brand zu bekämpfen, als in der technisierten Gegenwart.

 

Nach einem gemeinsam gebeteten «Vater unser» und einem «Ave Maria», intonierte die Dreder Musi das Lied «Ich hatt einen Kameraden» und die Vereinsfahnen senkten sich zum stillen Gruß vor dem Ehrenmal, das nun ein Kranz der Freiwilligen Ellmosener Feuerwehr schmückt. Unter Marschmusik ging es anschließend in die Maschinenhalle der Familie Wagner zum Festabend, der vom Männergesangverein Ellmosen und von den Kolbermoorer Goaßlschnalzern umrahmt wurde. Für die musikalische Unterhaltung sorgte auch hier die «Dreder Musi».

In seiner Festansprache gab Vorstand Grünwald einen Überblick über die 125jährige Geschichte der Ellmosener Wehr: Im Gründungsjahr 1874 waren 62 Feuerwehrleute bei einer Gesamteinwohnerzahl von 391 Ellmosenern im Einsatz. Heute verfügt nach Worten des Vorstandes die Feuerwehr über 40 Aktive und mehr als 130 Mitglieder im Feuerwehrverein.

An Männer der ersten Stunde erinnert

Grünwald erinnerte auch an die Kommandanten, die die Feuerwehr geprägt und aufgebaut haben. Namentlich bekannt ist noch Georg Baumann, der sein Amt bis in die ersten Kriegsjahre ausgeübt haben dürfte. Es folgten bis 1965 Josef Lechner, Paul Krabichler und Hans Ott. Von 1965 bis 1995 führte der jetzige Ehrenkommandant Leonhard Lechner die Feuerwehr Ellmosen. Für seinen langjährigen Dienst dankte ihm Grünwald mit der Bemerkung «Der Hartl hat die Ellmosener Wehr geprägt, er war und ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele».

Augenzwinkernd gab Grünwald den anwesenden Stadträten einen «Wink mit dem Zaunpfahl: «Das jetzige Tragkraftspritzenfahrzeug feiert ebenfalls ein Jubiläum, es ist nämlich bereits 25 Jahre alt.» Dank der guten Pflege sei der Veteran zwar noch gut in Schuß, für eine baldige Ersatzbeschaffung wären die Ellmosener jedoch dankbar.

Anschließend betrachtete er die Notwendigkeit der Feuerwehren auch in kleinen Ortenund wehrte sich gegen den manchmal erhobenen Vorwurf der Vereinsmeierei: «Die Feuerwehr ist überflüssig, solange man sie nicht braucht. Sie muß aber ständig die Gewähr bieten, daß bei allen Notfällen, ganz gleich zu welcher Tages- oder Nachtzeit, eine schnelle und fachmännische Hilfe erfolgt.»

Honoratioren

Totengedenken: Mehr als Tradition Schirmherr und Bürgermeister Dr. Werner Keitz, bezeichnete das Totengedenken als «mehr als einen Akt der Tradition» und freue sich darüber, «daß seit 125 Jahren das Feuerwehrwesen in Ellmosen von Generation zu Generation von jungen Männern fortgeführt wird». Er bezeichnete die Feuerwehren insgesamt als größte und ständig einsatzbereite Bürgerinitiative, die vom freiwilligen und ehrenamtlichen Engagement lebt. Dafür sei die Feuerwehr Ellmosen ein Musterbeispiel.

Stellvertretend für die Kreisbrandinspektion überbrachte Kreisbrandinspektor Sepp Glaser Glückwünsche. Auch er dankte den Kommandanten und allen Kameraden für ihren vorbildlichen Einsatz. Glaser betonte weiter, daß die Kreisbrandinspektion bestrebt sei, gerade die kleinen Feuerwehren zu erhalten.

Ein besonderes Geschenk hatten sich die Ellmosener dann für die zahlreichen Ehrungen ausgedacht: Anstatt der üblichen Erinnerungsteller oder -Krüge überreichte Sebastian Grünwald eine schöne Schnupftabak-Flasche aus Porzellan. Diese übergab er nacheinander an den Bürgermeister, Kreisbrandinspektor Glaser, Landtagsabeordneter Sepp Ranner und an den Ehrenkommandanten, Leonhard Lechner senior.

Die Malocher

Verreisen dürfen demnächst Klaus und Anni Wagner. Ihnen überreichte Vorstand Grünwald einen Gutschein über einen Aufenthalt im Feuerwehr-Erholungsheim zum Dank dafür, daß die Wehrmänner deren Maschinenhalle für das Fest «in Beschlag genommen haben».Über einen zweitägigen Ausflug mit einem heimischen Busunternehmen freute sich dann Georg Wagner, der «Küchenchef» der Ellmosener. Einige üppige Blumensträuße wechselten ebenfalls den Besitzer. Maria Grünwald und Regina Tremmel wurden für ihren Einsatz für die Floriansjünger geehrt.

Quicklebendiges Geschenk überraschte

Ein besonderes Geschenk hatte dann das «Patenkind» der Ellmosener mitgebracht. UnterMarschmusik zogen die Wehrmänner aus Jarezöd in die Festhalle ein und überbrachten eine quicklebendige Sau. Der Vorstand der «Dreder» Feuerwehr übergab das Borstenvieh dem sichtlich überraschten Grünwald mit der Bemerkung, daß es zum baldigen gemeinsamen Verzehr gedacht sei.

Mit schneidigen Auftritten der Goaßschnalzer sowieBlasmusik der «Dreder Musi» klang der Festabendder Feuerwehr Ellmosen gemütlich aus.

 

Feuerwehrlern wurde es heiß (Bericht aus dem Mangfallboten vom 6.7.1999)

Bad Aibling (uh) - Zahlreiche Nachbarfeuerwehren sowie die Ortsvereine gaben der Freiwilligen Feuerwehr Ellmosen am Festsonntag die Ehre. Ein stattlicher Kirchenzug, bei dem auch Schirmherr Dr. Werner Keitz und zahlreiche seiner Stadtratskolleginnen und -kollegen mitmarschierten, bewegte sich von der Festhalle zum «Wimmer-Hof», auf dessen Wiese Stadtpfarrer Holzner am geschmückten Freialtar den Festgottesdienst hielt. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von der «Dreder Musi» und vom Männergesangverein Ellmosen mit der Primizmesse von Josef Gruber und gemeinsamen Gesängen.

Pfarrer Holzner wies eingangs auf die historische Bedeutung des «Wimmer-Anwesens» hin, das bis etwa 1400 Pfarrhof war und von den Aiblinger Pfarrherrn bewohnt wurde. Über dem Altar hing ein Holzkreuz, das von den Angehörigen zum Dank für die Heimkehr der Söhne aus dem Krieg gestiftet wurde. In seiner Predigt ging der Geistliche auf den Fahnenspruch der Feuerwehren, «Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr» ein und beleuchtete die Verbindung der Feuerwehren zu ihrem Schutzherren, dem heiligen Florian, der mit Steinen beschwert von einer Brücke gestoßen, während der Zeit der römischen Christenverfolgung den Märtyrertod fand. Mitgestaltet wurde der Gottesdienst von Aktiven der Wehr, die Lesung und Fürbitten sprachen. Im Hochgebet gedachte Pfarrer Holzner besonders aller verstorbenen Mitglieder der Ellmosener Feuerwehr.

Zum Schluß des Gottesdienstes bedankte sichFeuerwehrvorstand Sebastian Grünwald bei Pfarrer Holzner für die würdige Feier sowie beim «Wimmer-Bauern» Herrmann Katzmaier für die Bereitstellung der Wiese. Mit der gemeinsam gesungenen «Bayernhymne» endete dann der Gottesdienst.

Anschließend formierten sich alle Teilnehmer zum Festzug. Besondere Aufmerksamkeit erweckte hier die Aiblinger Wehr, die in historischen Uniformen eine ebenso historische Handpumpe nebst Schlauchwagen mitführte. In der Festkutsche saßen neben dem Schirmherrn auch Vorstand Grünwald und Ehrenkommandant Leonhard Lechner. Die Fahnen der Feuerwehren und der Ortsvereine sowie die flotte Marschmusik der «Dreder Musi» und der Blaskapelle Schönau gaben dem Festzug eine besondere Note, wenn auch Teilnehmer wie Zuschauer wegen der hochsommerlichen Temperaturen gehörig ins Schwitzen kamen. Ein besonderer «Farbtupfer» waren die Festdamen der Feuerwehr Jarezöd in ihren schmucken Dirndlgewändern. In der Halle fand man sich dann zum gemeinsamen Mittagessen ein, das Küchenmannschaft und Schenkkellner bestens organisiert hatten. Trotz der Hitze trugen die Bedienungen unermüdlich und freundlich Bier- und Radlermaßen sowie Hendl und Rollbraten zu den Gästen, die nicht lange auf die Verpflegung warten mußten.

Nach dem Mittagessen wurden seitens des Festvereins die Erinnerungsgeschenke übergeben, und für die Feuerwehren aus dem Stadtgebiet überreichte der Aiblinger Kommandant Max Goldbrunner eine Darstellung der Feuerwehr auf Holz. Für den Patenverein hatte Bürgermeister Dr. Keitz, der zugleich Vorstand der Aiblinger Feuerwehr ist, einen großen Jubiläumsteller parat.

Für den Veteranenverein Ellmosen gratulierte deren Vorstand Felix Schwaller, der ebenfalls nicht mit leeren Händen gekommen war. Dann waren eine Menge Taschentücher nötig: Viele der Gastvereine nutzten die Erinnerungsgabe, eine Schnupftabak-Flasche aus Porzellan, um gleich gemeinsam mit den Verantwortlichen der Ellmosener Wehr eine «Prise» zu nehmen, die nach Worten von Sebastian Grünwald stets für einen klaren Kopf und damit klaren Entscheidungen führen soll.

 

Ein Rohr als Dampfablaß (Bericht aus dem Mangfallboten vom 17.7.1999)

Kesselfleischessen beendete Ellmosner Fest

Kesselfleisch

Bad Aibling - Mit dem traditionellen Kesselfleischessen endeten die Feierlichkeiten zum 125jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Ellmosen. Auch zum Abschluß des fünftägigen Festes war die zur Festhalle umfunktionierte Maschinenhalle der Familie Wagner gut gefüllt. Unter den Gästen befand sich auch Kreisbrandrat Ruhsamer und der im Landratsamt zuständige Mann für die Feuerwehren, Foltin.

Das von der Küchenmannschaft der Feuerwehr um Klaus und Georg Wagner zubereitete Kesselfleisch, das mit Sauerkraut und Schwarzbrot angeboten wird, ist ja über die Stadtgrenze hinaus eine bekannte Spezialität, und die sommerlichen Temperaturen lockten zudem zu einer zünftigen Brotzeit. Eine Rarität gab es auch zu sehen: Das Kesselfleisch wurde in Kesseln, die noch von unten mit Holz gefeuert wurden, gekocht. Als ,,Dampfablaß´´ dient ein Rohr. So kann man die Spezialität schon von weiten riechen, und auch die Optik der Kessel regte zum Verzehr des deftigen Fleisches an.

In einer kurzen Ansprache dankte Feuerwehr-Vorstand Sebastian Grünwald nochmals allen, die zum Gelingen des Festes beitrugen. Grünwald betonte, daß es ohne die vielen fleißigen Helfer nicht möglich wäre, ein solches Fest auszurichten. Nach dem einige Schnupftabak-Flaschen als Erinnerungs- bzw. Dankgeschenk den Besitzer gewechselt hatten, wurde noch zünftig mit dem Grama-Echo weitergefeiert.

 

Ansprechpartner:

- Sepp Tremmel (Reservierungen)
- Georg Wagner (Kesselfleischbestellung)
- Sebastian Gruenwald (General Manager)
- Willi Messing (für email-Reservierungen und RoRegio-Anfahrt)
- Georg Zehetmaier (Schankkellner und Beschwerden aller Art)
- Martin Zweckstätter (Parkplatzreservierung)
- Leonhard Lechner (Kommandant, Busfahrer, Kieskutscher, Schreiner)
- Josef Wagner (angehender Ehemann, leider wenig Zeit für die Vorbereitung)
- Martin Schwaiger (Schriftführer, "Karl Valentin" von Ellmosen)

- Anni und Klaus Wagner (deren Maschinenhalle immer wieder gerne zur Festhalle umgebaut wird)

- Maria Grünwald (die Seele der Kuchentheke und aktiv in vielen anderen Dingen)

- Regina Tremmel (macht den Kartoffelsalat, in großen Mengen und guter Qualität)
 

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