Überblick über das RoRegio-Konzept
 
Motivation
  • Der Autoverkehr in Städten und Gemeinden des Landkreises wächst ungebremst.
    Weiterer Straßenbau führt zu einer Verschärfung. Insbesondere die Überlegungen zu einem Straßenring um Rosenheim fordern zum Widerspruch heraus.
  • Ein Ersatzangebot an die Bürger in Form von öffentlichem Nahverkehr gibt es kaum.
  • Andererseits:
    • die Schieneninfrastruktur im Landkreis ist sehr gut
      (6 Bahnlinien erschließen den Landkreis sternförmig)
    • das Angebot der DB ist hier aber auf Fernverkehr, Güterverkehr oder München hin orientiert.
  • Sehr anregend für jemanden, der einmal attraktive Alternativen zur heutigen Situation kennenlernen möchte, ist sicher ein Besuch in Karlsruhe:


Zielsetzung für RoRegio
  • Entlastung der Gemeinden und Städte vom lästigen Autoverkehr
    (den Großteil des Verkehrs erzeugen die Landkreisbürger selbst)
  • Liebens- und lebenswerte Innenstädte ...
  • .... ohne die Erreichbarkeit/Mobilität einzuschränken
  • Durch Einsatz moderner Verkehrstechnik für den ÖPNV
    (anstelle überholter Ansätze für den Individualverkehr aus der Zeit von vor 30 Jahren wie Parkhausbau, Straßenverbreiterung etc.)

Zur Vertiefung: Analyse der Verkehrssituation im Landkreis


Das RoRegio-Konzept
  • Sternförmiges Schienensystem mit Rosenheim als Mittelpunkt für den Nahverkehr nutzen (heute sind 130 km Strecke für Nahverkehr fast ungenutzt)
  • Haltestellen einrichten, dort wo die Menschen wohnen oder wo sie hinwollen.
    Damit ergäbe sich der folgende Vorschlag für das Linienschema.
  • Taktverkehr von früh bis spät in die Nacht
  • Einsatz moderner Stadtbahn-Fahrzeuge auf eigener Fahrspur
    (kurze Brems -und Beschleunigungswege, schnelles Einsteigen)
  • Die existierenden Strecken als Stadtbahn in die Innenstadt führen
    (Vorbild Karlsruhe, 8 km zusätzliche Strecke erforderlich)
  • Die Buslinien werden auf das System abgestimmt. Die Busse bekommen Zubringerfunktionen und fahren dadurch effektiver, da sie nicht mehr im Verkehr auf den Hauptachsen stecken bleiben. Parallelverkehr zur Schiene findet nur noch begrenzt statt.
    Alexander Erny hat an der TU in Muenchen passend zum RoRegio Konzept ein Bus-Zubringersystem im Rahmen seiner Diplomarbeit entwickelt (auf Anfrage erhältlich).
  • Für den Großraum Rosenheim wurde das Fahrgastpotential abgeschätzt, also die Menge an Menschen, die bei einer angemessenen Verkehrspolitik und einem geschickten Betreiber zur Nutzung eines derartigen Systems zu gewinnen wäre.


Das Bedienkonzept, am Beispiel Mangfalltal:
  • 30-Minutentakt von 5 bis 24 Uhr
  • 15-Minutentakt in der Hauptverkehrszeit
  • Weitere Haltestellen (z.B. im Aicherpark, Fürstätt, Kolbermoor West, AIB-Kurpark, Unterheufeld,...)
  • Streckenführung als Stadtbahn über den Brückenberg in die Innenstadt (Max-Josef-Pl.)
  • Anbindung an ein Citybus-System in Bad Aibling (in Diskussion)
  • Tarifverbund im gesamten Landkreis
    • Zeittarif
    • "Mengenrabatt" (10er-, Wochen-, Monatskarten,...)
    • Sondertarife: Wochenendticket, "Feierabendkarte",...

Für das Mangfalltal liegt auch ein konkreter Vorschlag zum Einstieg vor


Die Kosten
  • Abgeschätzt wurden:
    • ca. 200 Mio bis zum Endausbau
      (zur optimalen Erschließung von 130 km Strecke im Landkreis )
    • Baukastensystem (Stufenweise über mehrere Jahre)
  • enthalten sind
    • Elektrifizierung der Wasserburger Strecke
    • Modernisierung der Signaltechnik im Inntal
    • Neubau der Strecke durch die Innenstadt
  • Zum Vergleich:
    • ca.200 Mio für 4 km U-Bahn in Fürth
    • ca.50 Mio   ür Westumgehung veranschlagt, ca. 150 Mio für den gesamten Straßenring
    • ca. 25Mio PRO KILOMETER für die IC-Neubaustrecke Mch - Ingolstadt
    • ca. 300 Mio wurden für die S-Bahn-Anbindung des Münchner Flughafens aufgewendet.

Das Geld für solche Projekte ist im Prinzip vorhanden! Es ist nur eine Sache der Priorisierung und Verhandlung des Landkreises mit den übergeordneten Instanzen.


Projektstatus
  • Als Idee Anfang 1994 Jahren entstanden; seitdem vom Initiativkreis verbreitet und vertieft
  • Auf politischer Ebene:
    • Kreistagsbeschluß (7.94): RoRegio soll in den Nahverkehrsplan des Landkreises einfließen
    • Umsetzung von Teilen im Mangfalltal durch den Gutachter des Landkreises empfohlen (1.96)
  • Bestandteil diverser Wahlprogramme (I.96)
  • Hinderlich: Vergabe wichtiger Finanzmittel für Straßenbauprojekte (Straßenring, Parkhäuser,...)
  • Die Umsetzung wird am Beispiel "Mangfalltal" energisch weiterverfolgt.
    Der Landkreis hat inzwischen (II.96) bei der Bayrischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Schienennahverkehr in Bayern organisiert, beantragt, für das Mangfalltal ein neues Betriebskonzept a la RoRegio (begrenzt auf die heutigen Schienen) auszuschreiben.


Der Initiativkreis

\\ Gemeinschaft d. Betroffenenen und Gegner der Autobahntrasse Regensburg-Rosenheim e.V.
\\ Bund Naturschutz, Kreisgruppe Rosenheim
\\ Fahrgastverband PROBAHN e.V., Kreisgruppe Rosenheim, Mangfalltal-Bahn
\\ Wählerinitiative Rosenheim (WIR)
\\ Rosenheimer Forum für Städtebau und Umweltfragen
\\ Interessengemeinschaft gegen die Rosenheimer Westumgehung e.V.
\\ Bündnis 90/Die Grünen, Kreisverband Rosenheim
\\ Verkehrsclub Deutschland, Landesverband Bayern e.V.
\\ Inntal 2000 e.V.
\\ Bürger für Raubling e.V.
\\ Bürgerinitiative gegen den Vollausbau der A8
\\ Rettet die Kaltenauen e.V.